Kosten
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Einstieg
Ein Infrastrukturprojekt nur allein aus Kostensicht zu betrachten ist irreführend. Dahinter ist mehr zu verstehen als nur die reinen Investitionen. Nachhaltigkeit und eine gewissenhafte Planung - auf Grundlage des aktuellen Wissensstandes - sind Voraussetzungen. Die Kosten eines Aquädukts sind nicht von Bedeutung, wenn damit das Leben und das Überleben gesichert werden kann. Die Gemeinschaft sollte und muss von solch einer Investition profitieren. Ist das an dem, dann fällt es der Gemeinschaft zu zu entscheiden, welcher Bedarf vorhanden ist und mit welchem Aufwand und welchen Verlusten die Gemeinschaft dieser Herausforderung entgegentritt.
Der Nutzen kann vielfältig sein. So kann es auch "von Nutzen sein", wenn ein Bauprojekt besonders attraktiv ist. Bei einem Denkmal bzw. Museum eine reine Kostenrechnung aufzustellen würde den Anspruch des Gebäudes nicht widerspiegeln. Aus diesem Grund werden vereinfacht ein paar Aspekte beleuchtet, die für den Flughafen Berlin und Brandenburg von Bedeutung sind bzw. sein könnten. Sie haben nicht den Anspruch vollständig zu sein.
Es werden folgend die Ziele für das Infrastrukturprojekt aufgeführt, die dann den Kosten und dem Nutzen gegenübergestellt werden. Um die Ergebnisse besser vergleichen zu können, wird wenn sinnvoll der Bau des Flughafens in Sperenberg gegenüber gestellt. Die Angaben werden soweit vorhanden dem Nachnutzungskonzept des BVBB entnommen, da diese Angaben geprüft sind.
- Reduzierung der Emissionen für die Bevölkerung (Lärm, Luftverschmutzung)
- Effizientere Nutzung der Ressourcen durch Konzentration an einem Standort (ursprünglich 3 Flughäfen)
- Erhöhung der Kapazität
- verbesserte Anbindung der Hauptstadt an die internationalen Flugverbindungen
Durch die Bündelung an einem Standort wird davon ausgegangen, dass damit auch eine höhere Wirtschaftsleistung einher geht. Dies wird häufig über Arbeitsplätze formuliert. Ob der Arbeitnehmer an dieser steigenden Wirtschaft im Kern profitiert, soll hier nicht geklärt werden (Inflation versus Gehaltssteigerung).
- Arbeitsplätze
Kostenvergleiche
Kosten zur Minimierung der Emissionen
Hierzu sollte im Groben geklärt werden welche Emissionen gibt es und in welcher Form können diese reduziert werden.
- An- und Abtransport der Fluggäste
- Umwelteinflüsse durch den Flughafen
- Lärm auf dem Flughafengelände
- Lärm/Abgase durch Flugbewegungen
Der An- und Abtransport für Schönefeld im Vergleich zur Variante Tegel und Schönefeld ist durch die verbesserte Schienenanbindung (Tegel hat derzeit keine) als leicht besser einzustufen. Die Emissionen (Lärm) erhöhen sich jedoch aufgrund neuer Verkehrswege und Infrastrukturmaßnahmen rund um den Flughafen zur Sicherstellung der Anbindung.
Durch moderne Anlagen, Konzepte und Auflagen ist davon auszugehen, dass die Umwelteinflüsse, die durch den Betrieb auf dem Flughafen entstehen, gegenüber den bisherigen Flughäfen auf den Passagier bezogen reduziert werden. Ob diese Erfolge durch die steigenden Verkehrsbewegungen wieder gemindert oder aufgehoben werden, wurde bisher nicht untersucht.
Die Reduzierung von Lärm auf dem Flughafengelände bzw. zu den angrenzenden Siedlungen sind entweder durch passiven als auch aktiven Schallschutz möglich. Eine deutliche Reduzierung ist nachhaltig nur mit aktivem Schallschutz (Reduzierung der Lärmquellen) zu erreichen. Dies ist jedoch unabhängig vom Standort des Flughafens. Es wird davon ausgegangen, dass durch den Einsatz moderner Technik auch die Lärmemissionen reduziert werden. Die Siedlungsdichte rund um Schönefeld ist geringer als in Tegel, was zu einer Reduzierung der direkten "Nachbarn" durch den auf dem Flughafengelände verursachten Lärm führt. Wäre der Flughafen in Sperenberg gebaut worden, wäre die Anzahl der Menschen die durch den Flughafenlärm betroffenen sind nahezu null.
Kredite
Die Europäische Investitionsbank ist mit zwei Krediten von insgesamt 1 Mrd. EUR der größte Kreditgeber. Die Laufzeit dieser Kredite beträgt 25 Jahre. Die restliche 1,4 Mrd. EUR mit einer Laufzeit von 10 Jahren kommen von KfW IPEX-Bank 310 Mio. EUR Investitionsbank Berlin IBB 310 Mio. EUR Investitionsbank Brandenburg ILB 310 Mio. EUR Landesbank Berlin 150 Mio. EUR Norddeutsche Landesbank 150 Mio. EUR DZ Bank 100 Mio. EUR Berliner Volksbank 70 Mio. EUR
Institut | Volumen |
---|---|
Europäische Investitionsbank | 1.000 Mio € |
KfW IPEX-Bank | 310 Mio € |
Investitionsbank Berlin IBB 310 | 310 Mio € |
Investitionsbank Brandenburg ILB | 310 Mio € |
Landesbank Berlin | 150 Mio € |
Norddeutsche Landesbank | 150 Mio € |
DZ Bank | 100 Mio € |
Berliner Volksbank | 70 Mio € |
Summe | 2.400 Mio € |
Aus dieser Auflistung ist abzulesen, dass 1,23 Mrd. EUR sowie die weitere Milliarde der Europäischen Investitionsbank aus öffentlichen Geldern stammen. Lediglich 170 Mio. EUR stammen von Genossenschaftsbanken.
Über die Konditionen dieser Kredite ist nichts gesagt worden. Besonders unklar ist, zu welchen Bedingungen die auf 10 Jahre befristeten Kredite nach Ablauf der 10-Jahres-Frist zurück gezahlt werden. Klar ist aber, dass die 1,4 Mrd. EUR nicht in den nächsten zehn Jahren abbezahlt werden können.
Zur Beruhigung für den Steuerzahler: Das Risiko dieser Bürgschaft wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers als "noch vertretbar" beurteilt (Tagesspiegel vom 01.07.2009)
Bei der Vorstellung des Finanzierungsmodells am 30.06.2009 sprach der Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafengesellschaft und Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, von einer "risikolosen Finanzierung". Die Flughafengesellschaft soll für diese Bürgschaft allerdings ein "Entgelt" zahlen. Über die Höhe des "Entgelt" ist nichts zu erfahren.
Berlin und Brandenburg bringen außerdem 430 Mio. EUR eigenes Kapital in die Gesellschaft ein.
(Quelle: B2B-Businessportal für den Mittelstand)
Presse
- FOCUS Magazin Nr. 21 (1995) "FLUGHAFEN BERLIN-BRANDENBURG Fertig zur Notlandung"
- FOCUS Magazin Nr. 7 (1995) "Crash der Überflieger - Der Bundesrechnungshof zerstört Wunschträume vom Großflughafen Berlin Brandenburg: zu teuer"
- FOCUS Magazin Nr. 1 (1995) "Die Sperenberg-Offensive - Die Deutsche Bank, der Baukonzern Philipp Holzmann und die Lufthansa planen gemeinsam den neuen Mega-Airport für Berlin"
- airliners.de (2011) Keine dritte Runway am BER geplant [1]
Siehe auch
Schnelleinstieg
Betrügereien
Aktuell
Infos
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