Raumordnungsverfahren

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Themen chronologisch
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1990 Betriebsgenehmigung
1991-97 Baufeld-Ost-Skandal
1993 Raumordnungsverfahren
1996 Konsensbeschluss
1996-08 Landesentwicklungspläne
1999-04 Planfeststellungsverfahren
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2006 Schallschutz
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Das Raumordnungsverfahren (ROV 1994) für den Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI bzw. BER) wurde am 20.06.1993 angekündigt[1] und endete am 17.11.1994[2]. Dem Raumordnungsverfahren ging Ende 1992 ein Suchverfahren in Vorbereitung des ROV voraus.

Gegenstand des Raumordnungsverfahren war die Errichtung eines internationalen Verkehrsflughafens mit einer Kapazität von 60 Mio. Passagieren pro Jahr (Pax/a) und vier Start- und Landebahnen. Geprüft wurden die drei Standortalternativen Schönefeld-Süd, Sperenberg und Jüterbog-Ost. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die Standorte Sperenberg und Jüterbog-Ost der Errichtung und Betrieb des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) den Erfordernissen der Raumordnung entsprechen. Der Standort Schönefeld-Süd tut dies indes nicht.[3]


Inhaltsverzeichnis

Alternative Standorte des Raumordnungsverfahren

OpenStreetMap: BER (ehemalig BBI) Raumordnungsverfahren / Standortvergleich
Ort Bewertung (ungew.) Bewertung (gew.)
Sperenberg 126 24,5
Jüterborg-Ost 118 23,5
Borkheide 111,5 21,7
Tietzow 111 21,6
Jüterborg-West 108 21,1
Michelsdorf 102 19,5
Schönefeld 95,5 19

Bewertungsmatrix, Phase 1 der Vorbereitung des Raumordnungsverfahren

Quelle: Zusammenfassung der Gutachten "Ergebnisse der Standortsuche" Phase 1 der Vorbereitung des Raumordnungsverfahren (Dornier-Studie) (PDF)


Entscheidungsmatrix ungewichtete Werte, Sortierung der Spalten entspricht Rangfolge nach Gesamtbewertung

Kapitel Sperenberg Jüterborg-Ost Borkheide Tietzow Jüterborg-West Michelsdorf Schönefeld
Umwelt 22 24,5 20,5 19 19 17,5 13,5
Wirtschaftlichkeit 25 20 20 20 20 15 25
Verkehrsanbindung 26 22 17 23 22 17 27
Technische Flughafenplanung 30 30 30 22 27 30 10
Raumentwicklung 21,5 21,5 24 27 20 22,5 20
Summe 126 118 111,5 111 108 102 95,5


Entscheidungsmatrix gewichtete Werte, Sortierung der Spalten entspricht Rangfolge nach Gesamtbewertung

Kapitel Gewichtung Sperenberg Jüterborg-Ost Borkheide Tietzow Jüterborg-West Michelsdorf Schönefeld
Umwelt 30% 6,6 7,4 6,2 5,7 5,7 5,2 4,1
Wirtschaftlichkeit 20% 5 4 4 4 4 3 5
Verkehrsanbindung 20% 5,2 4,4 3,4 4,6 4,4 3,4 5,4
Technische Flughafenplanung 15% 4,5 4,5 4,5 3,3 4 4,5 1,5
Raumentwicklung 15% 3,2 3,2 3,6 4 3 3,4 3
Gesamtbewertung 100% 24,5 23,5 21,7 21,6 21,1 19,5 19

Chronik


  • 01/1992 - Die Planungen für einen neuen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) beginnen [4]
  • 22.04.1993 - Neues Deutschland: Der Aufsichtsratsvorsitzende der BBF, Hirche (FDP), hat dementiert, dass es in Berlin und Brandenburg eine Favorisierung des Standortes Sperenberg für den zukünftigen Großflughafen südlich von Berlin gibt. [1]
  • 14.06.1993 - Es sollten 6 Standorte untersucht werden. Der Standort Schönefeld wurde zusätzlich auf Drängen des Berliner Senats als "Sonderfall" zur Bewertung eingereicht. Der Standort Schönefeld wurde als "ungeeignet" gekennzeichnet und bildete in allen Untersuchungen das Schlusslicht. Vgl.: Bewertungsmatrix Ergebnisse der Standortsuche (Phase 1) - (Dornier-Studie)
  • 20.06.1993 - Ankündigung Raumordnungsverfahren - Prüfung Standorte Schönefeld-Süd, Jüterbog-Ost und Sperenberg [5]
  • 28.02.1994 - Berlin Brandenburg Flughafen Holding GmbH: Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI); Raumordnungsverfahren mit integrierter Umweltverträglichkeitsprüfung für die Standorte Jüterborg-Ost, Schönefeld-Süd, Sperenberg [2]
  • 21.03.1994 - Focus: GROSSFLUGHAFEN BERLIN, Kungelei der Bosse; Gutachten dokumentiert Manipulation bei der Standortwahl. 902 Millionen Mark Mehrkosten [3]
  • 07.10.1994 - Vermerk Raumordnungsverfahren (ROV) Lärmbedingte Gesundheitsbeeinträchtigungen [4]
  • 17.11.1994 - BVBB e.V.: Standortsuche für einen gemeinsamen Großflughafen für Berlin und Brandenburg. In einem Raumordnungsverfahren werden Sperenberg und Jüterbog-Ost als geeignete Standorte ausgewiesen. Schönefeld-Süd scheidet wegen der Lärmbelästigung und der notwendigen Umsiedlung von Anwohnern aus. [6]
  • 04.12.1994 - Berliner Zeitung: Auch nach dem Raumordnungsverfahren bleibt der künftige Standort ungewiß Der Großflughafen Berlin-Brandenburg -- wohin mit ihm?: Schlechte Karten für Schönefeld-Süd [..] "Der Standort Schönefeld-Sud entspricht nicht den Erfordernissen der Raumordnung und der Landesplanung." Mit diesem Satz zog gestern Brandenburgs Umweitminister Matthias Platzeck den Schlußstrich unter das halbjährige Raumordnungsverfahren zum Großflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI). [5]
  • 02.02.1995 - Flughafen Berlin Brandenburg International: Verkehrsanbindung der drei möglichen Standorte, Teil: Schienenwege (Auszug aus Gutachtn IVB) [6]
  • 06.02.1995 - Spiegel: Hauptstadt, An jedem Baum für den neuen Berliner Großflughafen will die SPD 22 Millionen Bäume fällen lassen - schwarz-grüner Widerstand formiert sich. [7]
  • 13.02.1995 - Spiegel (07/1995): Hauptstadt: GESCHLAMPT UND GESCHÖNT; Der geplante Großflughafen südlich von Berlin zeugt von Gigantomanie, der Widerstand gegen das Bauwerk wächst. Der Bundesrechnungshof erklärt das 15-Milliarden-Mark-Projekt für überdimensioniert und zu teuer: Der Bedarf ist falsch berechnet, die Finanzierung ein zu großes Risiko. [8]
  • 13.03.1995 - Enwurf: Flughafen Berlin Brandenburg International - Informationsmaterial: Straßenverkehrsanbindung der BBI-Standorte Sperenberg und Schönefeld. Berlin, 15.03.1995 [9]
  • 30.12.1995 - Focus: GROSSFLUGHAFEN Die Sperenberg-Offensive, Die Deutsche Bank, der Baukonzern Philipp Holzmann und die Lufthansa planen gemeinsam den neuen Mega-Airport für Berlin [11]
  • 28.05.1996 - Konsensbeschluss - Empfehlung: Schönefeld wird als Standort des künftigen Single-Flughafens festgelegt [12] [7][8]
  • 05.06.1996 - Konsensbeschluss - Annahme der Empfehlung durch den Berliner Senat; Schönefeld wird als Standort des künftigen Single-Flughafens festgelegt [9]
  • 20.06.1996 - Die Umsetzung des Konsensbeschlusses durch die Gesellschafterversammlung wird einstimmig beschlossen[10]
  • 24.06.1996 - Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft beauftragt die Geschäftsführung „alle erforderlichen Maßnahmen für die Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens am Standort Schönefeld zu ergreifen“ [11]

Dokumente

Web Referenzen

Siehe auch



Referenzen

  1. https://ber.piratenfraktion-berlin.de/ereignisse/2/
  2. http://www.kf-land-brandenburg.de/archiv/bbibroschuere.htm#seite33
  3. http://www.bravors.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=land_bb_bravors_01.c.16020.de Verordnung über den gemeinsamen Landesentwicklungsplan Standortsicherung Flughafen, 1.2 Raumordnungsverfahren von 1994
  4. http://www.sueddeutsche.de/politik/chronik-des-ber-was-lange-waehrt-wird-lang-nicht-gut-1.1567643 Chronik des BER Was lange währt, wird lang nicht gut; Abschnitt 3
  5. https://ber.piratenfraktion-berlin.de/ereignisse/2/
  6. http://www.bvbb-ev.de/index.php/chronique-scandaleuse BBI-BER-Chronique scandaleuse; 3. Stichpunkt
  7. http://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr/dokumentation-konsensbeschluss-zur-tempelhof-schliessung/876062.html Tagesspiegel; Dokumentation, Konsensbeschluss zur Tempelhof-Schließung vom 18.06.2007; abgerufen am 02.02.2014
  8. http://www.tagesspiegel.de/berlin/eine-chronik-der-planung-fuer-schoenefeld/84874.html Tagesspiegel: Eine Chronik der Planung für Schönefeld; Abschnitt 3
  9. http://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr/dokumentation-konsensbeschluss-zur-tempelhof-schliessung/876062.html Tagesspiegel; Dokumentation, Konsensbeschluss zur Tempelhof-Schließung vom 18.06.2007; abgerufen am 02.02.2014
  10. http://redmine.piratenfraktion-berlin.de/dmsf_files/9674?download= Zwischenbericht der Piratenfraktion zum Untersuchungsausschuss - "Unten bleiben" (ISBN 978-3-7657-2222-6); Kapitel "Eine Frage des Standorts", Seite 28, oben
  11. http://redmine.piratenfraktion-berlin.de/dmsf_files/9674?download= Zwischenbericht der Piratenfraktion zum Untersuchungsausschuss - "Unten bleiben" (ISBN 978-3-7657-2222-6); Kapitel "Eine Frage des Standorts", Seite 28, oben
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